„Ganz ehrlich, Herr Sandmann, ich hätte nicht gedacht, dass es so spannend wird.“ – Solche Kommentare freuen jede Lehrerseele!
„Wandertag ins Wiesbadener Stadtarchiv“ – das klang für viele SchülerInnen der 10d im Vorfeld nicht gerade nach einem besonders interessanten Tag. Die Vorstellungen von Papierbergen, die in Schränken vermodern oder langweiligen Listen, die von alten Menschen sortiert werden, hat nicht gerade etwas Euphorisierendes. Umso erstaunter waren unsere Jugendlichen, als selbst ‚Geburtenregister‘ von 1905 mithilfe von Frau Dr. Lukat zum Erzählen gebracht wurden. Mindestens genauso eindrucksvoll wirkte die älteste Quelle des Stadtarchivs: Die originale Urkunde zur Verleihung der Stadtrechte an Sonnenberg von 1351. Niemand von uns hatte dieses so gut erhaltene Dokument auf ein solches Alter geschätzt. Mit ihrer motivierenden Art hat Frau Dr. Lukat uns glücklicherweise gezeigt, wie lebensnah und bedeutend das Gedächtnis Wiesbadens sein kann.
Schließlich konnten die SchülerInnen selbst ausprobieren, wie aus originalen Quellen die Geschichte unserer Stadt geschrieben werden kann. Passend zum Unterrichtsthema wurden Bekanntmachungen, Fotos, Listen, Berichte und Plakate von 1945-1947 analysiert und festgestellt, wie wechsel- und leidvoll die Vergangenheit sein konnte. Diese wurde zugleich zum Anlass genommen, um über unsere heutige Zeit und aktuelle Entwicklungen zu debattieren.
Beschäftigung mit unserer eigenen Geschichte, ganz wie sie sein soll. So konnte auch ich am Ende den SchülerInnen zustimmen: „Ich hätte nicht gedacht, dass es so spannend wird.“
Matthias Sandmann
Klassenlehrer 10d







