Projekt – NS-Erinnerungskultur in Wiesbaden

„Wie würdet ihr als SchülerInnen des LK-Geschichte Wiesbadener Gedenkorte aus der Zeit des Nationalsozialismus gestalten? Was würdet ihr an ihnen verändern – und was belassen so, wie es ist?“

Mit dieser herausfordernden Frage beschäftigten sich 16 junge Erwachsene des Leistungskurses Geschichte an der TFS, indem sie drei zentrale Erinnerungsorte in den Fokus nahmen: Die KZ-Gedenkstätte „Unter den Eichen“, das Deportationsmahnmal Schlachthoframpe und die Gedenkstätte für die ermordeten Wiesbadener Juden am Michelsberg.

Nach einer Recherche, was die drei Orte mit der NS-Diktatur verbindet, ging es zunächst darum zu untersuchen, wie diese aktuell dem Besucher präsentiert werden. In einem zweiten Schritt setzten sich die SchülerInnen kritisch damit auseinander und entwickelten eigene Ideen, in denen Jugendliche als Zielgruppe im Mittelpunkt stehen sollten.

Herausgekommen sind innovative, kreative und sorgfältig durchdachte Entwürfe. Sie nehmen vor allem die digitale Lebenswelt junger Menschen in den Blick, um über das NS-Unrecht zu informieren. Dabei versuchen sie aber auch über jüdische Einzelschicksale, dem Besucher einen exemplarischen Einblick zu geben, wie der Nationalsozialismus die Lebensentwürfe der jüdischen MitbürgerInnen systematisch zerstörte.

Befruchtet wurde dieses regionalgeschichtliche Projekt durch Frau Dr. Katherine Lukat vom Wiesbadener Stadtarchiv, die dort das Sachgebiet Gedenkstätten leitet. Sie besuchte den LK-Geschichte im Unterricht und diskutierte mit den SchülerInnen ihre Projektentwürfe. Besonders spannend war es, dass sie dabei die SchülerInnen auch in aktuelle Planungen zur Neugestaltung der KZ-Gedenkstätte „Unter den Eichen“ miteinbezog.

Zusätzlich nahm Frau Dr. Lukat sich Zeit, uns auf unserer Exkursion zu den Wiesbadener NS-Erinnerungsorten kompetent zu begleiten. Wir möchten uns an dieser Stelle ausdrücklich für Ihr Engagement bedanken!

Stephanie Matthees-Hadeler