Make Love, not War

Ethologische Exkursion in den zoologischen Garten in Frankfurt

„Liebevoll kümmert sich Bashira um die kleine Visola, während Margrit entspannt in einer Ecke liegt und ein Schläfchen hält. Als plötzlich Harry seinem Mitbewohner Billy das Essen wegnimmt, kommt Unruhe in die Gruppe. Billy rennt hastig hinter Harry her, bleibt dann aber frustriert in einer Ecke sitzen.“

So oder so ähnlich könnte es sich im Affenhaus bei den Bonobos (Pan paniscus) zugetragen haben, ein Schauspiel, das die Schülerinnen und Schüler der beiden Biologie-Leistungskurse der Q3 gemäß den Bestimmungen des hessischen Lehrplans zu untersuchen hatten.

Die Bonobos könnte man auch als die Hippies unter den Schimpansen bezeichnen. Es gibt, im Gegensatz zu ihrer Schwesterart, dem Gemeinen Schimpansen (Pan troglodytes), zwar nicht weniger Streitigkeiten unter den Gruppenmitgliedern, die Intensität der aggressiven Interaktionen ist deutlich geringer, denn hier kommt dem Sex bei der Aggressionskontrolle eine bedeutende Rolle zu. Die Sozialstruktur ist zudem durch die Gleichstellung von Männchen und Weibchen geprägt.

Die Schülerinnen und Schüler untersuchten in Kleingruppen jeweils ein Fokustier über einen Zeitraum von 30 Minuten und notierten tabellarisch jede beobachtete Verhaltensweise. In einem zweiten Versuchsdurchlauf wurde die Position von Interaktionen zwischen den Fokustieren untersucht, indem 15 Minuten lang alle 30 Sekunden der Aufenthaltsort in einem Gehegeplan eingezeichnet wurde. Im Anschluss wurden die Ergebnisse den anderen Gruppen vorgestellt und gemeinschaftlich diskutiert.

Nach dem Pflichtprogramm folgte die Kür: die beiden Kurse hatten noch die Möglichkeit die anderen Zootiere zu besuchen.

Dr. Martin Gehres & Silvia Muth