Trierfahrt der 10. Lateinklassen: „humanitas“ in der Praxis

Dass Latein ganz viel mit kultureller Bildung zu tun habt, durften die Lateinschüler/-innen der 10. Klassen auf der zweitägigen Fahrt nach Trier erfahren:

Durch unterhaltsame szenische Dialoge präsentierten sie ihren Mitschülern/-innen in der Rolle antiker Besucher die zahlreichen Hinterlassenschaften der Römer im heutigen Trier: die Kaiserthermen, das Amphitheater, das Stadttor Porta Nigra und die Konstantinbasilika als ehemaligen Kaiserpalast.

In der interaktiven Erlebnisführung „Das Geheimnis der Porta Nigra“ schlüpften sie in das Leben der dortigen Wachsoldaten: So mussten z. B. schwere Steine und kochendes Öl zur Verteidigung gegen die „barbari“ weitergereicht werden – eine Übungsstunde im Darstellenden Spiel.

Lernen mit allen Sinnen durch experimentelle Archäologie stand im Amphitheater auf dem Programm: Beim „Mythos Gladiator“ erfuhren die Jugendlichen am eigenen Leib, wie hart das Leben in der Arena war. Ein Mitglied der Gladiatorenschule Trier führte sie ein in Ausrüstung, Kampftechniken und Lebensumstände der antiken Kämpfer. Wie fühlt sich ein Stoß mit einem Schild gegen die Schulter an? Wie werfe ich als Netzkämpfer mein Netz geschickt auf den gegnerischen Gladiator?

Gleichzeitig konfrontierte die Lebenswelt von vor über 2000 Jahren uns aber auch mit hochaktuellen Fragen: Ist unsere jetzige Welt tatsächlich der römischen Antike überlegen? Herrscht nicht auch heute noch der römische Kriegsgott Mars? Hätten wir uns vielleicht ebenfalls den jubelnden Massen im Amphitheater angeschlossen, die sich am Tod anderer berauscht haben?

Mit einer Ostereiersuche in den unterirdischen Katakomben der Thermen gingen zwei wunderschöne Tage zu Ende: Die Stimmung innerhalb der Gruppe war toll! Wir haben viel gemeinsam erlebt und erfahren!

Stephanie Matthees-Hadeler & Ellen Lahme