Am 15. Januar 2015 besuchte der Musikkurs der E-Phase an der Theodor-Fliedner-Schule, Gymnasium der Stadt Wiesbaden, die Alte Oper Frankfurt. Es spielte das hr-Sinfonieorchester, dirigiert vom Gastdirigenten Julian Kuerti. Einen Teil der Werke hatten wir bereits im Vornherein im Musikunterricht bei Frau Baron und Herrn Jung besprochen, so dass wir einige Stücke im Konzert wiedererkennen konnten oder zumindest wussten, worauf wir zu achten hatten.
Das orientalisch wirkende Programm beinhaltete „Ma mere l’oye“ von Maurice Ravel, „Ein Konzert für Streichorchester und Guzheng“ von Tan Dun und „Scheherazede“ von Nikolaj Rimskij. Vor jedem Stück gab es zusätzlich eine kurze hilfreiche Einführung durch eine Konzertpädagogin, die einem Überblick verschafft hat. Dabei forderte sie entweder die Musiker auf, einzelne Passagen zu spielen oder bat den Dirigenten Herrn Kuerti, uns auf Besonderheiten seines Dirigats, des Stücks oder seiner Vorgehensweise aufmerksam zu machen. Dieser tat es auf sehr charmante, gut nachvollziehbare Weise und begeistere damit einzelne Zuhörer bereits.
Mit den sanften Klängen der französischen Märchen begann das Konzert. Die vier verschieden Geschichten „Dornröschen“, „Der kleine Däumling“, „Laideronette“ und „Die Schöne und das Biest“ waren musikalisch so umgesetzt, dass man sich die Figuren und Situationen bildlich vorstellen konnte. Den fünften und letzten Satz von „Ma mere l’oye“ bildete Ravels „Der Feengarten“, welcher einen dramatischen Höhepunkt bot.
Im Gegensatz zu „Laideronette“ stammt „Ein Konzert für Streichorchester und Guzheng“ wirklich aus China. Tan Duns schwungvolle und orientalische Komposition stellte den Mittelpunkt des Abends dar. Die Streicher begleiteten die begabte Solistin Yuan Li, die die Guzheng mit Anmut und großem Können spielte.
Die Sinfonische Suite „Scheherazade“ nach den Märchen aus „1001 Nacht“ bildete den Schluss des Konzertes. Die Musik wurde zwischen den dynamischen Klängen der Instrumente waren immer wieder Motive des Sultans und der Scheherazade zu erkennen.
Obwohl sich der Abend zwischenzeitlich leicht in die Länge zog, war er ein voller Erfolg und endete schließlich mit donnerndem Applaus und Begeisterung der verzauberten Zuhörer.
Mir persönlich gefiel „Der Feengarten“ am besten. Die Töne vermittelten das Gefühl inmitten eines wunderschönen Films mit großem Happy End zu stecken. Außerdem fand ich es sehr unterhaltsam und amüsant, dass die Musiker während „Ein Konzert für Streichorchester und Guzheng“ immer wieder aufgestampft oder wild durcheinander gerufen haben.
Ich würde ein solches Konzert allen meinen Freunden weiterempfehlen, die ebenfalls interessiert an Musik und Kultur sind, und mich sehr auf einen weiteren Besuch im hr-Sinfonieorchester freuen.
(Eva Lohn)