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„Schülerinnen und Schüler entdecken zeitgenössische Kunst 2024“

Ein Kunstprojekt der TFS im Nassauischen Kunstverein, gefördert durch die SCHUFA Holding AG

Im Rahmen des seit 2010 vom Nassauischen Kunstverein und der SCHUFA Holding AG initiierten Kunstprojektes „Schüler:innen entdecken zeitgenössische Kuns“ erhielten Schülerinnen und Schüler der TFS die Möglichkeit zu einer intensiven und gestalterischen Auseinandersetzung mit einer aktuellen Ausstellung des Kunstvereins.

Während unserer Projekttage begegeneten Schülerinnen und Schüler der Theodor-Fliedner-Schule gemeinsam mit ihrer Lehrerin Frau Ladebeck der Multi-Media-Künstlerin Iris Hoppe, setzten sich innerhalb der Ausstellung „Counter Balance“ mit ihrer Arbeit auseinander und nutzten die Anregungen für einen eigenen kreativen Schaffensprozess.

Eines von Iris Hoppe bedeutendsten Themen ist die Frage: „Ist die Gesellschaft aus dem Gleichgewicht geraten?“  Sie greift dabei auf persönliche Erfahrungen zurück und reflektiert gesellschaftliche Veränderungen.

Ausgehend von einer Einführung durch die Künstlerin, in der sie ihre Gedanken, ihre Werke und ihr konzeptionelles Arbeiten erläuterte, haben sich die Schülerinnen und Schüler mit dem Begriff der Balance beschäftigt, diesen in Bezug auf ihr eigenes Leben untersucht und auf vielfältige und kreative Weise visualisiert. Die bereitgestellten Spiel- und Sportgeräte regten einige Schülerinnen und Schüler sofort zum performativen Arbeiten an, während der Schaffensprozess der anderen durch Zeichnungen und Collagen geprägt war. Die ersten Performance-Ideen wurden anschließend im Freien, während des Arbeitens im Park, weiterentwickelt und in Form von Fotos dokumentarisch festgehalten. In den Werken zeigt sich eine differenzierte Wahrnehmung und Auseinandersetzung mit dem Begriff der „Balance“ in Bezug die eigene Lebenswelt. Neben der performativen und visuellen Auseinandersetzung spiegelten sich die Gedanken und Wünsche der Jugendlichen auch in Gesprächen mit der Künstlerin wider.

Der Kontakt mit der Künstlerin und den originalen Kunstwerken faszinierte die Jugendlichen und förderte dabei ein tieferes Verständnis für Kunst und Kultur.

Die Arbeiten der Schülerinnen und Schüler wurden zum Abschluss des Projektes am 12.09.2024  im Nassauischen Kunstverein präsentiert und mit einer Übergabe von Zertifikaten durch Herrn Dr. Ole Schröder – Vorstandsmitglied der SCHUFA – gewürdigt.

En route pour Montmartre!

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Im Rahmen des Französischunterrichts  besuchte die Lerngruppe 9bd am 11. April 2014 die Ausstellung “Esprit Montmartre. Die Bohème in Paris um 1900” in der Frankfurter SCHIRN-Kunsthalle.

"Le Chat Noir" war von 1881 bis 1897 ein beliebtes Pariser Kabarett in Montmartre, das von Rodolphe Salis gegründet wurde.
„Le Chat Noir“ war von 1881 bis 1897 ein beliebtes Pariser Kabarett in Montmartre, das von Rodolphe Salis gegründet wurde.

Paris sera toujours Paris

Im Laufe der letzten Lernjahre lernte die Gruppe verschiedene Pariser Viertel kennen: Zuerst entdeckten die Schüler und Schülerinnen das Bastille-Viertel mit der neuen Oper (Découvertes 1), dann erweiterten sie ihren Einblick mit Referaten zu weiteren Pariser Sehenswürdigkeiten wie la tour Eiffel, l’Avenue des Champs Élysées et l’Arc de Triomphe, Montmartre et le Sacré Cœur, le Quartier Latin et la Sorbonne etc… (Découvertes 2). Nun bot ihnen die Ausstellung “Esprit Montmartre. Die Bohème in Paris um 1900 die Möglichkeit, durch die Malerei der Moderne ihre Kenntnisse über Paris weiter zu vertiefen. Selbstverständlich konnte ich mir als gebürtige Pariserin diese Gelegenheit nicht entgehen lassen und schlug meiner Lerngruppe vor, sich der Thematik mit Hilfe von Referaten anzunähern.

Ramon Casas: El Bohemio (Le bohémien), 1891. Das Portrait zeigt Eric Satie (1866-1925), dem berühmten Komponisten der französischen Avantgarde, vor der Kulisse Montmartres.
Ramon Casas: El Bohemio (Le bohémien), 1891. Das Portrait zeigt Eric Satie (1866-1925), dem berühmten Komponisten der französischen Avantgarde, vor der Kulisse Montmartres.

Montmartre et ses bohémiens

Bis zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs galt Paris als die Metropole der Belle Époque. Das 18. Arrondissement von Paris entwickelte sich hingegen zu einem Künstler-Viertel, das eine Gegenwelt zum mondänen Metropolenleben darstellte. So konnte der Montmartre-Hügel am Stadtrand eine große Anziehungskraft für zahlreiche Künstler ausüben, die sich vom Bürgertum abgrenzten und ein ärmliches Leben als Bohémiens wählten.

Toulouse Lautrec: Jane Avril (1892)
Toulouse Lautrec: Jane Avril (1892). Sie gilt als eine der großen Cancan-Tänzerinnen ihrer Epoche.

Einblicke in ein facettenreiches Arrondissement

Dank des Besuchs der Ausstellung konnten die Schülerinnen und Schüler der 9bd historische Fotographien von der zum Teil noch ländlichen Butte Montmartre, zahlreiche, beeindruckende Plakate und Grafiken von Henri de Toulouse-Lautrec sowie Gemälde von Pablo Picasso (Blaue Periode), Pierre Bonnard, Ramon Casas, Vincent van Gogh, Kees van Dongen, Edgar Degas und Suzanne Valadon bewundern, die sonst in Paris, London, Amsterdam und New York zu sehen sind. Somit verstanden sie die andere Seite der Belle Époque, nämlich den Cancan der frivolen Moulin Rouge-Tänzerinnen, Kaffeehausszenen mit Künstlern, die dem Alkohol – dem Absinth, auch „grüne Fee“ genannt – verfallen sind, sowie Szenen aus dem Alltagsleben von Prostituierten und Momentaufnahmen aus der Zirkuswelt.

Ich möchte mich bei den Schülern und Schülerinnen der 9bd sowohl für ihr großes Interesse und als auch für die hohe Qualität der Referate herzlich bedanken.

 Fr. Attali-Staaden